Hannover. In Niedersachsen kommen offenbar immer mehr Eltern mit ihren kleinen Kindern zu den Früherkennungsuntersuchungen. Das lässt sich aus ersten Zahlen nach der Einführung des verbindlichen Einladewesens schließen. Dem FDP-Sozialpolitiker Roland Riese liegen nach einer Anfrage an das Sozialministerium erste Daten vor. Demnach gab es zum Beispiel eine deutliche Teilnahmesteigerung bei der U5 (zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat). Im Juni 2010 lag die Quote noch bei 85,4 Prozent, im Oktober gab es dagegen 90,7 Prozent bestätigte Teilnahmen. „Die U-Untersuchungen leisten wertvolle Beiträge dazu, frühzeitig zu erkennen, ob die gesundheitliche Entwicklung des Kindes normal verläuft. Die Verbesserung der Teilnahmequote hilft daher den Kindern unmittelbar", sagt Riese.
Den Zahlen des Ministeriums zufolge wurden seit der Einführung der verbindlichen Untersuchungen im April vergangenen Jahres bis zum 31. März 2011 mehr als 328.000 Einladungen und über 107.000 Erinnerungen verschickt. An die örtlichen Jugendämter gingen in diesem Zeitraum rund 19.400 Meldungen darüber, dass keine Untersuchung durchgeführt wurde.
Ein Daten-Nachteil seien allerdings die so genannten „falsch-positiven Meldungen". Dies sind Meldungen über eine verpasste Teilnahme, obwohl eine Untersuchung stattgefunden hat. „Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, dass es sich bei einem sehr großen Anteil um falsche Meldungen handelt", berichtet der FDP-Sozialpolitiker, „in Rheinland-Pfalz zum Beispiel sind drei Viertel aller Fälle so genannte ‚falsch-positiv Meldungen'." Laut Sozialministerium gibt es auch hier in Niedersachsen Rückmeldungen der Kommunen, wonach ein „bedeutsamer Anteil der Meldungen falsch-positive sind".
Riese begrüßt, dass das Sozialministerium deshalb das Meldewesen weiter optimiert. „Die Frist zur Meldungsabgabe wurde verlängert, die Ärzte noch einmal auf die Rückmeldungen hingewiesen. Ich hoffe, dass sich die Fehlerquoten damit minimieren lassen."
Hier die Anfrage und Antwort im Wortlaut - mehr