Hannover. In Niedersachsen wird es im Jahr 2050 voraussichtlich rund 2,6 Millionen Einwohner geben, die älter als 60 sind. „Höchste Zeit, die Altenpflege darauf vorzubereiten", meint der FDP-Sozialpolitiker Roland Riese. FDP- und CDU-Fraktion haben deshalb einen Antrag zur Zukunft der Pflege auf den Weg gebracht. „Wir benennen darin konkrete Punkte, an welchen Stellen die Pflege in Niedersachsen weiterentwickelt werden muss", so Riese. „ Zwar steigt in Niedersachsen die Zahl der Pflegeschüler erheblich. Das liegt daran, dass es eine Unterstützung des Landes bei den Ausbildungskosten und eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit gibt. Gleichwohl werden in Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten ausgebildete Fachkräfte immer noch dringend gesucht."
FDP und CDU setzen sich dafür ein, dass Bildungsabschlüsse aus dem Ausland in Zukunft einfacher anerkannt werden. Dazu gehört auch, dass ausländische Pflegekräfte leichter als bisher nachqualifiziert werden können. Riese findet auch den Plan der Bundesregierung sinnvoll, die Ausbildungen in der Alten-, Gesundheits-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammenzuführen. „Dadurch wird das Berufsfeld deutlich attraktiver, weil die Absolventen mehr Entwicklungsmöglichkeiten bekommen."
In dem Antrag plädieren die Fraktionen auch dafür, dass unter dem Begriff der Pflegebedürftigkeit Demenzerkrankungen einbezogen werden. Dies war Riese ein besonderes Anliegen: „Der demographische Wandel schreitet voran - Demenzerkrankungen werden dadurch massiv zunehmen. Wir müssen die Betreuungssituation verbessern. Denn im Moment leiden Familien mit demenzkranken Angehörigen darunter, dass deren umfänglicher Betreuungsbedarf von der Pflegeversicherung nicht begleitet wird."
Riese zufolge wird ebenfalls nötig sein, das Bild des Pflegeberufs weiter zu verbessern. „Der Job muss für Berufseinsteiger attraktiv sein - das gilt insbesondere auch für Männer." Bisher sind fast 90 Prozent der Pflege-Beschäftigten Frauen.
Niedersachsen habe in den vergangenen Jahren schon viel getan, um den Pflegeberich zu stärken, sagt der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion. Er verweist unter anderem auf die Förderung niedrigschwelliger Betreuungsangebote, um pflegende Angehörige zu entlasten. „Wir wissen aber, dass noch mehr zu tun ist", meint Riese, „Wenn in 40 Jahren deutlich mehr als ein Drittel der Niedersachsen älter als 60 Jahre alt ist, muss die Pflege darauf eingestellt sein. Die Weichen dafür müssen wir schon heute stellen."