Der Personalrat der Osterburgschule hatte die FDP zu einem frühmorgendlichen Ortstermin gebeten, um sich selbst ein Bild von den chaotischen Zuständen beim Schulbeginn zu machen.
Die FDP, vertreten durch den Landtagsabgeordneten Roland Riese und dem Fraktionsvorsitzenden Erich Bolinius, wurden von dem Personalratsvorsitzenden Jan Junker und des Personalratsmitgliedes Ursel Schwank um 7.15 Uhr am Eingang zur Schule an der Ulmenstraße empfangen.
Die Liberalen konnten sich davon überzeugen, dass die vorhandenen Parkplätze gegen 7.30 Uhr – bis auf zwei - vor der Bushaltestelle stadteinwärts mit PKW`s belegt waren. Diese Parkplätze waren frei geblieben, weil wenige Minuten vorher ein Mitarbeiter des BEE`s „Warnhütchen“ vor dem Eingang aufgestellt hatte, so dass an diesem Tag Autos hier nicht parken konnten und der Eingang somit erstmalig, wie die Mitglieder des Personalrates sagten, frei war. Ob man von dem Besuch gehört hatte?
Gegen 7.30 war dann ein hohes Verkehrsaufkommen auf der Ulmenstraße festzustellen. Eltern brachten mit ihren PKW`s ihre Kinder zur Schule und ließen sie teilweise auf der Straße oder in den Parkbuchten, sofern eines frei wurde, aussteigen. Die Lehrer erzählten, dass es sehr oft schon zu Beinahunfällen durch Rückwärtsfahren gekommen sei.
Es fuhren auch mehrere Busse fast zu gleicher Zeit die Haltestellen beiderseits der Straße an. Es sah sehr gefährlich aus, wenn die Kinder in großer Zahl die Straße überquerten bei gleichzeitigem Auto- und Radverkehr.
Hier waren sich FDP und Personalrat einig, dass hier kurzfristig eine Lösung gefunden werden muss. Wenn man schon eine IGS mitten in ein Wohngebiet baut, dann sei es zwingend erforderlich, die notwendige Infrastruktur – beispielsweise eine gefahrlose Busanbindung – zu schaffen, meinten auch die Vertreter der FDP.
Sehr viele Kinder kamen auch mit dem Fahrrad. Die FDP-Mitglieder konnten feststellen, dass die Räder zum Teil auf dem Schulhof wild geparkt wurden, da nicht genügend Fahrradständer vorhanden sind. Bei starkem Wind würden sehr oft die Räder umfallen, so die beiden Personalratsmitglieder.
Der Personalrat bemängelte auch, dass nur der Eingang „Ulmenstraße“ offen sei, da der Buchenweg saniert werden würde und der Eingang gesperrt sei. Was wäre wenn ein Feuer ausbrechen würde, wurde gefragt. Die Feuerwehr könnte nicht auf das Schulgelände fahren!
Die Mensa sei für die große Anzahl der Schulkinder schon jetzt zu klein, wurde vom Personalrat bemängelt. Teilweise müsse schon in 2 Schichten gegessen werden.
Der Unterricht in den Containern sei eine Zumutung, so Ursel Schwank, die dort unterrichtet. Vor allem sei es sehr laut. Weitere Container müssten für das nächste Schuljahr aufgestellt werden, um die fehlenden Klassenräume zu ersetzen. Der Personalrat plädiert nachdrücklich dafür, die Entscheidung, einen Anbau für rund 6 Millionen Euro für die IGS zu bauen, noch einmal zu überlegen. Im Schuljahr 2015/16 würden rund 900 Schülerinnen und Schüler die IGS besuchen. Dafür sei der Standort Borssum einfach nicht geeignet, meint der Personalrat. Ausreichender Schulraum sei in der Stadt bei abnehmenden Schülerzahlen vorhanden. Man müsse es nur wollen, dann könnten hohe Investitionskosten vermieden werden.
FDP-Fraktionsvorsitzender Erich Bolinius sagte zu, dass er die Verwaltung um Stellungnahme zu einigen der genannten Mängelpunkte mit der Bitte um Abstellung bitten werde. „Vor allem die Verkehrssituation muss sofort entschärft werden“, so Erich Bolinius.
Es wäre zum Beispiel möglich, dass die Busse nur noch an der Seite des Eingangs fahren, damit das gefährliche Überqueren der Straße nicht mehr notwendig ist. Auch sollte man vor der Bushaltestelle am Eingang Ulmenstraße eine Einbuchtung für den Bus schaffen. Platz sei hier genug vorhanden, so Bolinius.
Mit der Firma Reiter`s Busverkehr habe er noch am gleichen Vormittag ein Gespräch in dieser Angelegenheit geführt. Auch die Busfirma sei der Meinung, dass hier eine Verbesserung eintreten müsse. Gespräche seien mit dem Schulträger bereits geführt worden.