Es geht um echte Vielfalt, nicht um Quoten-Vielfalt!
Hannover. Der FDP-Sozialpolitiker Roland Riese hält Quoten für kein probates Mittel, um Diskriminierungen abzuwenden. "Will man bei einer überschaubaren Grundgesamtheit jeglicher möglicher Diskriminierung durch Quoten begegnen, dann zählt vor lauter Proporz die Qualifikation nichts mehr", sagte Riese in seiner Rede im Niedersächsischen Landtag. Insofern führten Quoten schnell in ein Dilemma.
Riese kritisierte die geplante Migrantenquote der SPD. Selbst der Juso-Vorsitzende in Gladbeck spreche davon, dass eine Quotenregelung immer eine Diskriminierung bedeute. Riese meint: „Die SPD-Quote dient vermutlich nur als Feigenblatt für die beschämende Sarrazin-Debatte. Es geht der SPD nicht um Diskriminierung, es geht um Taktik!" Die FDP habe dagegen erst vor kurzem einen Bundesvorsitzenden mit Migrationshintergrund gewählt - und das ganz ohne eine Quote.
Es gehe darum, den Überbau gesetzlicher Vorschriften in gelebte Wirklichkeit umzusetzen. „Wir alle sind gehalten, offen für Menschen unterschiedlichster Herkunft, Ausgangsbedingungen und Lebensentwürfe zu sein und sie in ihrer Vielfalt wertzuschätzen!", sagte der FDP-Sozialpolitiker. Im Mai 2008 habe Niedersachsen die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Die gesellschaftliche Diskussion müsse dahin führen, das für richtig erkannte auch zu leben und Vielfalt der Lebensentwürfe und der Herkunft als Reichtum zu begreifen. „Uns geht es um echte Vielfalt und nicht um Quoten-Vielfalt!", so Riese.